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          KAPITEL 7

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Danke Frank für deine Rezension.

Den "schnellen Ausstiegsschlaf" aus Finale Buchung habe ich
wieder rausgenommen.
Die Dame würde im Gesamtbild mit einer Frage dazu, schon
fast unglaubwürdig wirken. Die meisten Leser haben schon
so Probleme genug. Als Deutscher dann noch im doppelten
Sinne eine geschmacklose Variante zu wählen, ist fast
überzogen. Zudem hat sich bei meiner Recherche gezeigt,
die Leute wollen  schnell, schmerzlos in Frieden sterben,
dass Wie ist fast egal, sie wollen es Schlichtweg nicht wissen.
Würde auch den Spaß aus der letzten Geschichte nehmen.

Ich kann mich noch erinnern, ende der Achtziger der Job
im Voila, die Disco hatte wieder einmal ein Motto, nein,
es muss  Sylvester gewesen sein.
Wir mussten alle schon eine Stunde früher da sein, Tische
und Tresen dekorieren, Snacks aufstellen etc., wir warfen
uns noch ein paar Bierkisten zu, die Kühlschränke an den
Theken sollten so voll wie möglich sein. Kisten tragen war
anstrengender und schieben nicht erlaubt, der italienische
Marmorfußboden litt dabei zu sehr.

Karsten hatte eine große Flasche Gas besorgt und fünf-
hundert Luftballons, sie sollten bunt und fett unter der
Decke hängen. Ich machte mir einen Spaß und inhalierte
den aufgepumpten Luftballon, und sprach die anderen laut an.
Sie schauten mich verdutzt an, nach dem zweiten Mal
lachten sie, mit der mutigen Wiederholung anderer,
brach ein Gruppenlachen aus.

Mit dem kleinen Barkeeper ging ich wieder ins Restaurant,
weiter Vorbereiten, er meinte das sei giftig. Ich fragte ihn
wie denn die hohe Stimme entsteht, er wusste nicht mal
das Helium ein Edelgas ist und die Schallgeschwindigkeit
darin doppelt so hoch ist wie in Luft, was die Stimme um
eine Oktave höher klingen lässt.

Ich wollte es wissen und nahm, um ein bisschen Nietzsche
zu rezitieren, gleich zwei Luftballons nacheinander zu mir,
ich war noch gar nicht fertig da wurden meine Knie weich,
gerade noch konnte ich mich am Tisch festhalten und durch
heftiges Hyperventilieren dem Gehirn schnell wieder
Sauerstoff zuführen.

Ich ging zum Eingang noch ein paar Ballons holen, auf
dem Gang kam mir ein früher Gast entgegen, Verona,
sie war wie immer top geschminkt  und das lila kleine
Kurze saß wie angegossen, geil. Dieter kannte Sie da
noch nicht. Heute bleibt nur der „Blub" und „da werden
Sie geholfen" haften, leider mehr als ihr toller Anblick.

Abgelenkt kam ich vorne an, gerade noch rechtzeitig
um den Türsteher, zweimeterzwei, Kickboxer, neben
der Gasflasche umfallen zu sehen, er wollte wohl auch
eine Geschichte erzählen und hatte sich mehrfach
direkt an der Flasche bedient, schnell halfen sie ihm
auf, ich sagte  hyperventiliere ein bisschen. Erst jetzt
begriffen sie das Helium die Lunge wieder vollständig
verlässt das Blut und damit das Gehirn aber in diesem
Moment natürlich keinen Sauerstoff bekommt,
der Spaß war vorbei.
 
Habe mal das Internet bemüht, habe mir vorsorglich,
ein paar transparente Müllbeutel, Textilklebeband,
eine Mund-Nasenmaske und die kleinste Heliumeinheit
gekauft.

Seit Jahren stehe ich schon am Abgrund,
bald bin ich einen Schritt weiter.
Kusch  Kusch.
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      copyright    Horst Möller     2008